BEI MIR IST DIE SACHE ZUMINDEST KLAR. Ich stehe mit dem linken Fuß auf, wenn ich mir nicht notiere, was ich geträumt habe. Heute Morgen stand ich umsonst um halb acht auf, umsonst war mein Heft auf dem Nachkasten neben der Lampe gesessen, mit dem eingeschobenen Bleistift, sodass ich im Dunkeln nicht herumtasten müsste. Das einzige, woran ich mich erinnern konnte, war, dass mein Körper im Traum eine banale Bewegung vorwärts-rückwärts vollzogen hatte. Selbst der Kaffee half nicht, auch nicht Comin‘ back to me von „Jefferson Airplane“, drei Mal abgespielt und ebenso viele Male selbst nachgespielt. Jegliche Versuche, sich zu sammeln, waren von keinem Erfolg gekrönt. Um nicht von vornherein schlappzumachen und mich damit abzufinden, dass dieser Tag ein Rohrkrepierer werden sollte, brach ich sogleich in meine Kirche unter freiem Himmel auf: Kalenić.   

Als ich zu der Ecke mit den Containern gelangte, hinter den Stand eines Alten, bei dem man ab und zu Schallplatten finden konnte, hielt mir ein Alpha-Opa im Vorbeigehen den Griff seiner Plastiktüte hin und sagte: „Halt mal, in Brotes Namen“. Ich grinste (so quasi „was du nicht alles am Markt erleben kannst!“). Während der Opa Brot hineinstopfte in die Tüte, die wir gemeinsam auseinanderzogen, erblickte ich beim nächsten Verkäufer, den ich vom Sehen kannte, einen Haufen Bücher. Sie waren nicht verrostet, aber schon ultravertraut. Das bedeutet nicht, dass ich sie schon besaß. Vielleicht hatte ich sie bloß schon allzu oft auf dem Büchermarkt zu sehen bekommen und hatte mich an ihnen sattgegessen. Unter anderem gab es da einige Titel, die man als „Visitenkarte des Marktstandes“ bezeichnen konnte, weil sie bei jeder Gelegenheit dort zu finden waren.

Es gab auch „wandernde Sammlungen“, also Bücher, die von einem Stand zum nächsten umzogen, aber stets zusammenblieben, so als würden sie den größten Wert darauf legen, ihr Farbenspektrum unverändert zu belassen. Da ich zum Gespräch aufgelegt war, wies ich den Studenten, der neugierig den Stand inspizierte, auf Sämtliche Unfrisierten Gedanken von Stanisław Jerzy Lec. Ganz in der Nähe lag eine dunkelbraune Ausgabe, in der Übersetzung von Petar Vujičić. Ich ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen, hyperbolisch die Bemerkung fallen zu lassen, dass ich drei Exemplare von diesem Buch besaß. Warum trete ich bloß immer nur dann als Pädagoge auf, wenn ich kein Interesse an einer bestimmten Ware habe? Wird denn der Kleinbesitzer in mir stets über den Aufklärer triumphieren? Der junge Mann grinst höflich, legt aber kein Interesse an den Tag. Dafür greift der Opa sogleich nach dem Stanislav. Wieder dieser eine Opa mit dem Brot in der Tüte. Ein Ausbeuter fremden Wissens! 

Die Bücher rochen nach Sägemehl und Feuchtigkeit. So wie die Lehrbücher fürs Gymnasium, die ich vor langer Zeit aus Vaters Dachboden holte, waren sie von einer Patina überzogen, die scheinbar nicht mehr vollständig verdunsten konnte, die einem den Atem raubte. Es dominierten italienische Titel: sowohl im Original, in der Ausgabe von Einaudi editore, als auch in der Übersetzung, erschienen bei Paideia. Ich griff nach einem Heft mit braunem Einband, das sich unter die Bücher verirrt hatte: Es stellte sich heraus, das Heft war voll von ausgeschnittenen Rezepten. Noch etwas näher hin zum Verkäufer stieß ich auf ein weiteres Heft. Es hatte einen harten Einband mit einem Muster aus Blättern und Blüten. Jemand hatte darin auf Italienisch geschrieben. Zwei Seiten genügten mir, um zu wissen, dass ich es nehmen würde. 

Bis zu diesem Punkt war mein Benehmen tadellos, aber der Augenblick der Entscheidung ist stets ein Wendepunkt. Ich weiß im Voraus nie ganz genau, wie ich mich verhalten werde, nachdem ich meine Entscheidung getroffen habe. Ich verfüge über keine etablierte Taktik, und daher quält mich nachträglich die Reue. Ich zögerte. Diesmal hielt ich den begehrten Gegenstand nur in der einen Hand, während ich mit der anderen Hand noch zwei Runden über dem Bücherhaufen drehte, so als würde ich jedes Buch einzeln beweihräuchern. Man hätte vom Flugzeug aus sehen können, dass ich meine Entscheidung schon getroffen hatte. Erst nachdem ich die Bücher einem gründlichen Vergleich unterzogen hatte, wandte ich mich an den Verkäufer. Aus irgendeinem Grund war es mir ein Anliegen, meine Worte möglichst unverbindlich klingen zu lassen, ganz so, als hätten wir zuvor stundenlang miteinander geplaudert? 

„Ein Fünfziger, geht das klar?“ 

Statt einer Antwort folgte ein Blick, wie er mir am Markt selten untergekommen ist. Der Mann unterbrach augenblicklich das Gespräch mit seinen beiden Kumpels. Dabei ließ er sie mit einer Geste wissen, dass er es mit einem Idioten zu tun hatte, den er rasch abfertigen würde. Schließlich fokussierte er seinen Blick ganz auf mich, grantig und durchdringend. Zugleich hoben sich seine Augenbrauen ganz leicht und bildeten eine zugespitzt-bogenförmige Linie, der Mann wirkte streng und besorgt zugleich. 

„Moment mal“, setzte er vorwurfsvoll an, „du hast mich nicht mal gefragt, wie viel es kostet? Und schon bietest du deinen eigenen Preis?“ 

„Ach so, nein“, versuchte ich mich herauszureden, peinlich berührt, „ich schaue nur mal, ob es geht …“ 

„Tja, es geht nicht.“ („Geeeeht-niiiicht“.) „Der Preis lautet dreihundert.“ 

Ich hatte es nicht anders verdient. Nur auf Grund meiner Äußerung „Ein Fünfziger, geht das klar?“ hatte das Heft automatisch eine Preishöhe erklommen, die am Kalenić kein Heft jemals zuvor erreicht hatte. 

„Na gut, dann eben nicht, Danke“, murmelte ich und legte das italienische Heft an seinen Platz zurück, als würde es mir nicht das Geringste ausmachen. Der Verkäufer wechselte mit seinen Kumpels triumphierende Blicke, zwinkernd und die Augenbrauen senkend, als würde er sagen wollen: „Was für Abschaum tummelt sich auf diesem Markt!“ 

Das Schlimmste ist, es machte mir wirklich nichts aus. Ich war eigentlich dermaßen lethargisch und niedergeschlagen, eben weil ich mir meinen Traum nicht aufgeschrieben hatte. Ich werde jetzt versuchen zu rekonstruieren, was genau ich in diesem Moment dachte: „Na gut, stimmt schon, nach mehrtägiger Abstinenz vom  Schreiben anderer Leute hätte es jetzt wieder losgehen können. Stimmt schon, es wäre Balsam für meine wunde Seele gewesen. Aber das Heft ist auf Italienisch, und mein Italienisch ist nun wirklich bloß rudimentär. Und wenn ich es wage, Italienisch laut zu sprechen, dann kommt es aus mir heraus mit einem fürchterlichen französischen Akzent und obendrein einem Einschlag aus Mionica. Also könnte ich für eine solche Delikatesse (und wenn ich mir nicht aufschreibe, was ich geträumt habe, muss ich gar nichts!) durchaus fünfzig Dinar hinblättern … So viel hat mich meine Geschichte „Trgovina“ gekostet, die ich letzte Woche am Flohmarkt in Zemun unter den von Laki weggeschmissenen Büchern ausgegraben habe … Warum sollte ich also für das hier mehr lockermachen …“, usw., usf. 

Ganz zu schweigen davon, wie sehr mich der Blick meines Bekannten schmerzte, der sich aktiviert hatte, sobald ich ihm gegenüber meinen Satz „Ein Fünfziger, geht das klar?“ ausgesprochen hatte. Einen ähnlichen Blick hatte ich einige Tage zuvor schon kassiert, als ich, im recht verwirrten Zustand, auf dem Stand gegenüber, nach einem Kinderbuch von Lojze Kovačić gegriffen hatte, Geschichten aus der Stadt Rič Rač. Die Verkäuferin hatte mich wie Ungeziefer davongejagt. Ihr „Dreihundert!“ hatte geklungen wie „Raus hier!“ In einem solchen Tonfall hatte meine Großmutter, Gott hab sie selig, „Gra! Gra“! gerufen, um Sperber zu vertreiben. Sämtliche Bedingungen waren also gegeben, sodass ich eine weitere Canossa-Runde über den Markt drehen würde, wohlwissend, dass ich früher oder später zu dem Verkäufer zurückkehren würde, um mich zu entschuldigen. 

„Meister“, sagte ich und stützte mich freundschaftlich auf dem Stand ab, „geht zweihundert klar?“ 

Damit meine Entschuldigung ihre Wirkung entfalten konnte, war es von entscheidender Bedeutung, die richtige Zahl zu erraten. Der Meister war nicht aufgelegt, mich übermäßig zu quälen. 

„Ja, das geht klar!“ 

Sogleich spuckte er sich in die Handflächen und zählte das Wechselgeld ab. Auch seine Kumpels setzten ein breites Lächeln auf. 

„Ich seh schon, du hast wohl vergessen, nach dem Preis zu fragen … Bist wohl bissl verwirrt, was?“ 

„Ich hab noch keinen Kaffee getrunken, verdammt …“, murmelte ich wie ein Loser vor mich hin und hielt mich am Einband fest. Wie immer, wenn ich auch nur einen Dinar mehr als geplant hergegeben habe, fühlte ich mich über den Tisch gezogen. 

 

Ich lief, so schnell ich konnte, zu dem Ausgang neben dem Wasserspender, machte das Heft auf und staunte nicht schlecht. Die Beschreibung eines Traums – auf Serbisch. 

 

24/5/05

Ein Wolfshund mit trockener Schnauze – er wirkt, als könnte er gefährlich werden; er ist nicht süß: ich greife nach ihm und streichle ihn. Er müsste zum Tierarzt – das erkläre ich jemandem. Irgendwie ist alles chaotisch – ich weiß nicht, was für ein Zustand gerade herrscht. So als wäre Krieg! Ein Polizist rennt eine Böschung hinauf, er flüchtet vor irgendwelchen Leuten, vor denen er nicht wegrennen sollte, aber ich hab Angst, und ich denke, ich bin diejenige, die vor dem Polizisten flieht. 

Jemand hat mir erzählt, wie ich kämpfen soll, und ich mache es! Es ist ein einfaches Wort, das ich singen muss, und das tu ich auch – vermutlich! 

 

Wie groß ist meine Freude, wenn ich erst auf den zweiten Blick bemerke, was eigentlich das Wertvollste ist! Der besagte Eintrag liegt im Heft zwei Mal vor. Die Autorin hat zunächst in der Nacht ihren Traum unmittelbar danach notiert. Später, als sie richtig wach wurde, sammelte sie ihre Gedanken und schrieb die Sätze, die sie zuvor unleserlich dahingekritzelt hatte, noch einmal ordentlich aus. Das war aber noch nicht alles. Zusätzlich zu den beiden Einträgen hatte sie noch eine dritte Fassung dazugeschrieben, in ordentlicher Handschrift, auf der nächsten Seite, auf Italienisch. 

 

C’è un cane lupo che ha il muso secco e potrebbe essere feroce, ma non lo è. Gli pongo la mano e lo acarezo dolcemente. Dico a qualcuno che dovrebbe andare dal veterinario. 

C’è caos, ma non so di cosa si tratti – potrebbe essere la guera. Un carabiniere corre in salita, sta fuggendo a delle persone dalle quali non dovrebbe sfuggire e io pensavo di fuggire de lui. 

Qualcuno mi ha detto comme lottare, ed io lo faccio! 

È una silaba molto semplice che dovrebbe essere contata ed io lo faccio – supongo! 

 

Auch ihr diente ihre am Tag verwendete, ungewöhnlich winzige Handschrift als Übersetzung ihrer nächtlichen Hieroglyphen. Sicherlich war manches von dem, was sie nachts notierte, auch für sie selbst am folgenden Tag unleserlich! Als ich mit dem italienischen Tagebuch in die Ulica Kusulina einbog, betrachtete ich den Container, aus dem seinerzeit Danijel Dragojević aufgetaucht war. In seinem Inneren war diesmal nichts anderes zu finden als wurmstichige Holzbretter. Ich nieste, als würde ich sie begrüßen, und in diesem unartikulierten Augenblick kam ich zu der Schlussfolgerung, dass die Muttersprache meiner Autorin Serbisch sein musste. Sie konnte nur dieses Idiom benützen, wenn sie mitten in der Nacht aus schweren Träumen erwachte, obwohl sie, wie es schien, diese Sprache inzwischen einigermaßen vergessen hatte. War ich womöglich wieder auf dieselbe K.B. vom Beginn des Buches gestoßen, die nach der Niederlage Panićs nach Italien gegangen war? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. 

Die einführende Anmerkung, die vermutlich spontan am 24. Mai 2005 entstanden war, hatte ihr sicherlich als Ansporn gedient, das ganze Heft ganz bewusst ausschließlich ihren Träumen zu widmen. Die Träume setzen sich dann auf Italienisch fort, von April 2006 bis April 2008, auf fast 200 Seiten. Unterwegs, zwischen der Ulica Mišarska und dem Platz Cvetni trg, stellte es sich heraus, dass mein Italienisch gar nicht so stark eingerostet war, wie ich es erwartet hatte. Ein einziges Semester bei Professor Mišo, unmittelbar nach der Bombardierung, hatte also doch seine Spuren hinterlassen? Das Manuskript anstarrend, stieg ich hinunter zum Studentenkulturzentrum SKC, wobei ich triumphierend Silben aneinanderreihte, glucksend und von Glück erfüllt, dass ich mir immerhin meine dreißig Prozent zusammenreimen konnte. 

Nachdem ich in der Buchhandlung des Kulturzentrums eine Stunde lang in dem Heft geblättert hatte, kann ich euch nun Folgendes berichten. Ich habe nicht kapiert, wer die Autorin ist. Das heißt, ich weiß nicht, wie sie heißt. Aber das ist auch nicht wichtig. Sobald ich einige ihrer Träume übersetzt haben werde, kann ich sagen, ich weiß alles über sie. Meine Autorin bemüht sich, jedes visuelle, räumliche, überhaupt sinnliche Detail ihrer Träume nachzuvollziehen. Sie beschreibt gründlich, was und wie sie träumt. Nach manchen Träumen skizzierte sie die Topographie, die Anordnung zwischen Protagonisten und dem Raum. Außerdem bemüht sie sich, sehr aufmerksam auch das „Sprechen des Traums“ zu notieren, nämlich dann, wenn ein sinnloser Klangimpuls ihr in den Ohren bleibt. Ab und zu passiert es ihr, dass sie, rekapitulierend, anführt, wer alles in ihrem Traum aufgetaucht ist. Einmal träumte sie von Verica Rakočević. Mehrmals sah sie im Traum die Red Hot Chili Peppers und Eminem, ein anderes Mal auch Mirjana Bobić Mojsilović. Im Dezember 2008 träumte sie von „Ceca Nazionale“. So hatte sie es notiert, mit Anführungszeichen. Durchgehend registriert sie, wie eng ihr Verhältnis zu den geträumten Personen war. Unzensuriert berichtet sie, was sie mit den Protagonisten dort tut. 

Das bereits angeführte Konzept zum Notieren von Träumen wiederholte sich später nicht mehr. Hat die Autorin etwa im Laufe von drei Jahren einen so hohen Grad an Disziplin erreicht und eine Mnemotechnik entwickelt, die es ihr ermöglichten, mit bereits vollständig erwachter Hand präzise sämtliche den Raum betreffenden Details festzuhalten? (Bis dahin ist es für mich noch ein weiter Weg, da ich undiszipliniert bin …) Aber vielleicht – ach! Und wie lieb und teuer sie mir dann wäre! – hat sie die allerersten Traumnotizen in einem anderen Heft festgehalten? Vielleicht wird der Meister dieses Heft dann morgen zu Markte tragen? 

 

Stets spielen ihre Träume in Belgrad. Man könnte zwar darauf wetten, dass die Autorin emigriert ist und dass sie im Traum den Kontakt zu ihrer zurückgelassenen Heimat und ihrer Muttersprache suchte, dennoch war es unmöglich herauszufinden, wo diese Person „im Wachszustand“ wirklich lebte. Es war auch nicht nötig. Das Heft hatte den Weg nach Belgrad zurückgefunden, um mich auf die Existenz der parallelen Geografie hinzuweisen, die wir alle in uns tragen. 

Nehmen wir mich, zum Beispiel. So hartnäckig ich jeden Morgen alleine am Ende der Ulica Njegoševa aufwache, so sehr bin ich im Traum, wenn ich draußen bin, in einem Dorf, in dem ich die ersten zwei bis drei Jahre meines Lebens verbracht habe. Wenn ich aber von Innenräumen träume, dann sind es stets die Korridore des Schulheims „Jelica Milanović“, am anderen Ende des Stadtteils Vračar. Im Übrigen, wo auch immer ich mich wiederfinde, träume ich davon, mit Ćoka zusammen zu sein. Das sind meine unzweifelhaften, festen Koordinaten. Daran ist nichts irrational.

 

Avec moi, ce n’est pas compliqué. Quand je ne note pas mes rêves, je suis de mauvaise humeur. Ce matin je me suis inutilement réveillé à sept heures et demie, le cahier reposait inutilement sur la table de nuit à côté de la lampe, un crayon glissé à l’intérieur pour m’éviter d’avoir à tâtonner dans le noir. De mon rêve, je ne me rappelais qu’un banal mouvement de mon corps vers l’avant et vers l’arrière. Le café n’y a rien fait, ni « Comin’ Back to Me » de Jefferson Airplane que j’ai mise trois fois de suite et arrêtée autant de fois. Aucune forme de recueillement n’a eu le moindre effet. Afin de ne pas marronner davantage, et résigné d’avance à l’idée que le jour serait mutique, je quittai les lieux en direction de mon église à ciel ouvert : Kalenić.

Quand j’arrivai au coin avec les conteneurs à ordures, où on trouve parfois des disques sur un stand tenu par un vieux, une sorte de grand-père alpha qui passait me tendit les oreilles d’un sachet et me dit : « Tiens ça, pour le pain ». Je fis une drôle de tête (sur le mode « il s’en passe des choses, au marché »). Et tandis que j’aidais le papi à tenir le sachet pour qu’il y introduise son pain, je remarquai un tas de bouquins chez le vendeur le plus proche, que je connaissais de vue. Ils étaient en assez bon état, mais je les connaissais par cœur. Ce qui ne veut pas dire que je les avais. Peut-être m’étais-je rassasié de seulement les contempler au marché. On y trouvait aussi certains de ces titres qu’on pourrait appeler « la carte d’identité du stand », car on les y trouve à chaque fois.

Il y avait même des « familles itinérantes », des livres qui se déplacent de stand en stand mais toujours ensemble, comme si leur préoccupation essentielle était de ne pas modifier leur spectre de couleurs. Désireux de converser, j’attirai l’attention d’un étudiant qui bignait, curieux, à côté du stand, sur les Pensées échevelées de Stanisław Jerzy Lec. Juste à côté se trouvait l’édition marron foncé, dans la traduction de Petar Vujičić. Je ne manquai pas de souligner avec emphase que j’en possédais trois exemplaires. Pourquoi ne me montré-je pédagogue que lorsque la marchandise exposée ne m’intéresse pas ? Le petit propriétaire en moi l’emportera-t-il toujours sur l’éclaireur ? Le jeune homme grimaça poliment mais ne témoigna d’aucun intérêt. Moyennant quoi le vieux s’empara immédiatement de Stanisław. Je parle toujours du même, celui avec le pain dans le sac. Exploiteur du savoir des autres !

Les livres avaient l’air d’un tas de sciure et de crasse. Comme les manuels de gymnastique que j’avais récemment extraits du grenier de mon père, ils étaient marqués d’une patine impossible à dissiper entièrement et à l’odeur étouffante. Les titres italiens dominaient : dans la langue originale, aux éditions Einaudi, comme en traduction, chez Paideia. Je ramassai un cahier à la couverture brune, dont il s’avéra qu’il contenait des recettes découpées dans des magazines. Un peu plus près du vendeur, je tombai sur un autre cahier. Il avait une couverture rigide à motifs de feuilles et de fleurs. Je m’avisai qu’il était rédigé en italien. Deux pages suffirent pour que je décide de le prendre.

Jusque-là je me conduis impeccablement – mais le moment décisif représente toujours un point de rupture. Je ne sais jamais comment je me comporterai une fois la décision prise. Je n’ai pas de tactique prédéfinie et je le regrette toujours après-coup. Tant pis. Je tenais donc l’objet de mes désirs dans une main, tandis que la seconde ratissait deux autres rangées de la pile, comme pour encenser chaque volume l’un après l’autre. Que ma décision était prise, ça se serait vu du ciel. Ce n’est qu’après un examen attentif du stand que je me dirigeai vers le vendeur. J’essayai de paraître léger, comme si cela faisait des heures que nous bavardions :

– Cinquante dinars, ça le fait ?

Au lieu de répondre, il m’adressa un regard comme j’en avais rarement rencontré sur le marché. Le type cessa soudain de parler avec ses potes. Et leur fit signe qu’il devait s’occuper de ce crétin et qu’il en aurait vite fini avec lui. Puis il me regarda à nouveau enfin – d’un œil sombre et pénétrant. Tandis que ses sourcils se haussaient un peu et s’incurvaient de manière à dessiner une forme pointue et arquée, sévère et inquiète.

– Attends un peu, mon gars, me reprocha-t-il d’emblée, tu ne demandes pas combien c’est, tu annonces tout de suite ton prix ?

– Non, reculai-je, déjà honteux, je voulais seulement vérifier si…

– Eh ben non. (« Bânon. ») C’est trois cents dinars.

Me voilà bien. Mon « cinquante dinars » a automatiquement propulsé le cahier à une valeur jamais vue sur le marché de Kalenić. 

– Tant pis alors, merci, répondis-je dans ma barbe en reposant le petit cahier italien, comme si tout ça n’était pas du tout de ma faute. Le vendeur se retourna, triomphant, vers ses potes en clignant des yeux et en fronçant les sourcils, comme pour dire : « Qu’est-ce qu’il y a comme racaille sur ce marché ! »

Le pire, c’est qu’en effet ce n’était pas de ma faute. À cause de ce rêve non noté, j’étais en fait complètement somnolent et abattu. Si j’essayais de reconstituer mon raisonnement, cela donnerait quelque chose comme : « C’est vrai que j’avais eu du bol, après plusieurs jours de disette en matière de journaux intimes. Oui, ce cahier serait comme un baume sur ma blessure. Mais il est en italien, que je balbutie à peine. Lorsque je me risque à le prononcer, il sort de ma bouche avec un horrible accent français de Mionica. C’est pourquoi, pour une friandise de ce genre (et si je ne prends pas mon rêve en note, je ne suis obligé à rien), je peux dépenser cinquante dinars… C’est le prix que m’a coûté la nouvelle “Le Magasin”, exhumée la semaine dernière sur le marché aux puces de Zemun, au milieu de livres dont se débarrassait Laki… Alors pourquoi je paierais ce cahier plus cher… » Etc., etc.

Sans parler de la manière dont n’a cessé de me brûler le regard de ce vendeur de ma connaissance, qui s’était activé quand j’avais dit : « Cinquante dinars, ça le fait ? » Il m’était arrivé la même chose quelques jours plus tôt au stand qui lui faisait face, lorsque, dans le même état de confusion, j’avais tendu à la vendeuse le livre pour enfants de Lojze Kovačič Zgode iz grada Rič Rač [Événements de la ville de Rič Rač]. Elle m’avait chassé comme un nuisible. Son « Trois cents ! » avait résonné comme un « Va-t-en ! » C’est avec la même intonation que feu ma grand-mère chassait les éperviers en criant « Gra ! Gra ! ». Toutes les conditions étaient réunies pour que je me lance, pénitent, dans un nouveau tour du marché – sachant d’avance que je retournerais vers le vendeur du cahier brun pour lui présenter mes excuses.

– Patron, dis-je amicalement en m’appuyant sur le stand, pour deux cents c’est bon ?

Pour que les excuses marchent, il faut deviner le bon numéro. Le patron ne tenait d’ailleurs pas à me martyriser.

– Allez, ça va comme ça. 

Il cracha dans ses doigts pour compter les billets. Ses copains étalaient leurs sourires.

– On dirait que t’as oublié de demander le prix. Un peu fatigué, pas vrai ?

– J’ai même pas bu de café, bordel, répondis-je comme un loser en serrant le cahier dans mes mains. Comme à chaque fois que j’en suis ne serait-ce que d’un dinar de plus que ce que j’avais prévu, je me sentais arnaqué.

 

Je me précipitai aussi vite que possible vers la fontaine, j’ouvris le cahier et je ne fus pas déçu. Un récit de rêve, en serbe.

 

25/05/2005

Le chien-loup a le nez sec – il est peut-être dangereux, il n’est pas gentil, je tends vers lui la main et le caresse. Il faut qu’il aille chez le vétérinaire, dis-je à quelqu’un. Une catastrophe a lieu, mais je ne comprends pas la situation. Comme si c’était la guerre ! Un gendarme court en montée, il fuit des gens qu’il ne devrait pas fuir, mais je frissonne et je me dis que je devrais le fuir, lui.

Quelqu’un m’a expliqué comment me défendre et c’est ça que je fais !

C’est une syllabe très simple qu’il faut chanter et c’est ce que je fais – je crois.

 

Ce que j’aime quand, au deuxième regard, je capte ce qui a le plus de valeur ! La même annotation était présente deux fois. La première version du rêve a été consignée par l’autrice au cours de la nuit. Ensuite, lorsqu’elle s’est pleinement réveillée, elle s’est interprétée elle-même et a réécrit les phrases précédemment griffonnées et illisibles. Ce n’était pas tout. À ces deux entrées s’en ajoutait une troisième, clairement tracée sur la page suivante – en italien.

 

C’è un cane lupo che ha il muso secco e potrebbe essere feroce, ma non lo è. Gli pongo la mano e lo acarezo dolcemente. Dico a qualcuno che dovrebbe andare dal veterinario.

C’è caos, ma non so di cosa si tratti – potrebbe essere la guera. Un carabiniere corre in salita, sta fuggendo a delle persone dalle quali non dovrebbe sfuggire e io pensavo di fuggire de lui.

Qualcuno mi ha detto comme lottare, e io lo faccio!

E una silaba molto semplice che dovrebbe essere cantata e io lo faccio – supongo!

 

Pour elle aussi, la graphie diurne, inhabituellement fine, servait à traduire les hiéroglyphes de la nuit – et certains d’entre eux lui étaient sans doute restés illisibles ! Traversant la rue Kursulina avec le journal italien à la main, je jetai un œil à la poubelle où j’avais autrefois vu flotter Danijel Dragojević. Il ne s’y trouvait que quelques planches vermoulues. J’éternuai, comme pour les saluer, et en cet instant inarticulé je conclus que la langue maternelle de mon autrice était le serbe. C’était seulement cette langue qu’elle parvenait à utiliser lorsqu’elle se réveillait d’un cauchemar en pleine nuit, et bien qu’elle l’ait, semble-t-il, presque entièrement oublié. Et si j’avais à nouveau affaire à la K. B. du début de ce livre, qui était partie en Italie dans les années 1990, après la défaite de Panić ? Ce serait trop.

La première entrée du cahier, sans doute surgie spontanément le 24 mai 2005, avait probablement orienté le contenu des pages suivantes, entièrement composé de récits de rêves. Ils se succèdent, en italien, d’avril 2006 à avril 2008, sur près de 200 pages. Il s’avéra d’ailleurs, entre la rue Mišarka et la place aux Fleurs, que mon italien n’était pas aussi rouillé que je m’y attendais. Un seul semestre avec le professeur Miša, juste après les bombardements, avait donc laissé un héritage. Penché sur le manuscrit, je me dirigeai triomphalement vers le Centre culturel des étudiants, épelant, bredouillant, heureux d’en comprendre environ trente pour cent.

Après une heure de feuilletages en librairie, voici ce que je peux vous dire. Je n’ai pas élucidé qui est l’autrice, au sens où je ne sais pas comment elle s’appelle. Mais ça n’a aucune importance. Ayant traduit plusieurs de ses rêves, je peux dire que je sais tout d’elle. Mon autrice s’efforce de rendre compte de tous les aspects visuels, spatiaux et plus généralement sensoriels de ses rêves. Elle décrit de façon détaillée ce qu’elle voit et comment elle le voit. Pour certains rêves, elle a dessiné la disposition des lieux et des protagonistes. Lorsqu’un stimulus sonore privé de sens lui reste dans l’oreille, elle attache aussi une grande attention à essayer de noter « le langage du rêve ». Il arrive que, dans une annotation récapitulative, elle dresse la liste de tous ceux à qui elle a rêvé, jour après jour. Une fois, elle a rêvé de Verica Rakočević. Plusieurs fois des Red Hot Chili Peppers et d’Eminem. Et une fois de Mirjana Bobić Mojsilović. En décembre 2008, elle a rêvé de « Ceca Nazionale ». C’est comme ça qu’elle l’écrit, avec les guillemets. Chaque fois, elle estime à quel point elle était, dans son rêve, proche des personnes dont elle a rêvé. Sans censure, elle expose tout ce qu’elle fait avec eux.

Le dispositif inaugural disparaît dans la suite du cahier. L’autrice a-t-elle, au cours de ces trois années de journal, atteint une telle discipline et développé une telle technique de mémorisation que sa main entièrement réveillée arrive à enregistrer avec précision les moindres détails spatiaux ? (J’en suis loin, je manque de discipline…) Ou peut-être – oh, comme je l’aimerais alors ! – écrivait-elle la première version du rêve dans un cahier spécial ? Peut-être le patron le tirera-t-il demain de son tas de livres ?

 

Le théâtre de ses rêves, c’est toujours Belgrade. J’aurais pu parier qu’elle avait émigré et que, dans ses rêves, elle cherchait à maintenir le contact avec son pays perdu et sa langue maternelle, mais il m’était impossible de m’assurer d’où cette personne vivait « dans le civil ». Et inutile. Le cahier était revenu à Belgrade afin de me porter témoignage de cette géographie parallèle que nous portons vraisemblablement tous en nous.

Prenons moi, par exemple. Quand bien même je me réveille seul tous les matins au bout de la rue Njegoševa, dans mes rêves, si je suis à l’extérieur, j’habite le village où j’ai passé mes deux-trois premières années. Tandis que, si mon rêve se passe à l’intérieur, c’est toujours dans les couloirs de l’internat Jelica-Milanović, à l’autre bout de Vračar. Surtout, où que je me trouve, je rêve que je suis avec Ćoka. Ce sont là des données indubitables, solides. En elles, il n’y a rien d’irrationnel.

 

Tutto è chiaro, quantomeno per me. Quando non mi annoto il sogno, mi alzo con il piede sbagliato. Inutilmente stamattina mi sono alzato alle sette e mezza, inutilmente il quaderno stava sul comodino accanto alla lampada, con la matita infilata dentro di modo che non dovessi brancolare nel buio. L’unica cosa che mi ricordavo del sogno era il banale moto in avanti e indietro che facevo col corpo. Non mi ha aiutato né il caffè, né Comin’ back to me dei Jefferson Airplane che ho messo su tre volte e altrettante ho suonato. Non c’era rimedio che funzionasse. Per non buttarmi giù e accettare in anticipo che la giornata sarebbe rimasta storta, mi sono avviato verso Kalenić, la mia personale chiesa a cielo aperto.

Appena arrivato all’angolo dei cassonetti, da dietro la bancarella di un vecchio dove a volte si trovano dei dischi, un nonno-alfa mi ha passato il manico di un sacchetto dicendomi: «Tieni qua, per cortesia!». Ho fatto una smorfia (del genere “certo che al mercato ne capitano di tutti i colori!”). E mentre il nonnetto spingeva il pane dentro il sacchetto che tenevamo assieme, sulla bancarella più vicina, di uno che conosco di vista, ho notato una pila di libri. Non erano male, niente di nuovo però. Il che non significa che li avessi già. Forse li avevo ormai guardati fin troppo al mercatino e mi ero saziato così. C’erano anche titoli che rientrano di diritto nella categoria “carta d’identità della bancarella” visto che si trovano in ogni occasione.

C’erano anche i “set da viaggio”, quei libri che si trasferiscono da una bancarella all’altra ma rimangono sempre in gruppo, come se l’accostamento cromatico fosse la cosa a cui tengono di più. Desideroso di fare due chiacchiere, ho portato Pensieri spettinati di Stanislaw Jerzy Lec all’attenzione di uno studente che se ne stava con fare curioso davanti alla bancarella. Lì vicino c’era l’edizione marrone scura tradotta da Petar Vujičić. Non ho mancato di puntualizzare il fatto che possedessi ben tre copie di quel libro. Perché sono didascalico solo quando non ho alcun interesse per la merce esposta? Il senso di proprietà la vincerà sempre sul desiderio di insegnare? Il giovane mi ha fatto un sorriso cortese rimanendo pur sempre disinteressato. Il nonnetto invece si è subito fiondato ad accaparrarsi Stanislaw. Quello stesso del sacchetto col pane. Sfruttatore del sapere altrui!

I libri sapevano di segatura e di muffa. Come quei libri di testo del liceo che tempo addietro tiravo giù dalla soffitta di mio padre, erano ricoperti da una patina che sembrava non riuscire a evaporare del tutto, che ti toglieva il fiato. Erano perlopiù titoli italiani, sia in originale, edizioni Einaudi, sia in traduzione, editi da Paideia. Ho preso dal mucchio un quaderno dalla copertina marrone: è risultato poi che conteneva ritagli di ricette. Avvicinandomi al venditore mi sono imbattuto in un altro quaderno. Aveva la copertina rigida con disegni di fiori e foglie. Ho scoperto che era scritto in italiano. Mi sono bastate due pagine per capire che l’avrei preso. 

Fino a quel punto mi ero comportato in modo ineccepibile ma il momento della decisione è sempre una svolta. Non so mai come mi porrò una volta deciso. Non ho una tattica ben consolidata e di questo mi pento sempre dopo. Tentennavo. Questa volta l’oggetto del desiderio lo tenevo in una mano mentre con l’altra ho fatto altri due giri rovistando tra la merce quasi volessi venerare ogni singolo libro. Si vedeva lontano un miglio che avevo già scelto. Solo dopo un confronto accurato mi sono rivolto al venditore. Insistevo, per qualche motivo, a far sembrare il tutto un po’ casuale come se prima avessimo già chiacchierato per ore:

«Va bene cinquanta?»

Al posto di una risposta è seguito uno sguardo che al mercato avevo incontrato di rado. L’uomo all’improvviso ha smesso di parlare con i suoi due compari. Intanto ha fatto loro intendere che aveva a che fare con un cretino e che avrebbe fatto in fretta. Le sopracciglia gli si sono allo stesso tempo alzate leggermente e piegate formando un arco appuntito, e severo e preoccupato.

«Ehi, ferma un attimo» mi ha sgridato, «non mi hai nemmeno chiesto quanto costa e parti subito con un prezzo tutto tuo?»

«Ma no» cercavo di uscirne, ma ero già in imbarazzo «chiedevo solo se va bene…»

«E non va bene no. (“Non-va-beneeeee.”) Costa trecento.» 

Ben mi sta. Per il mio “va bene cinquanta?” ha sparato in automatico un prezzo che per un quaderno al mercato di Kalenić nessuno aveva mai pagato.

«Niente allora, grazie» ho risposto a testa bassa e ho rimesso il quaderno italiano al suo posto come se non mi facesse né caldo né freddo. Il venditore con un fare vittorioso si è girato verso i compari, strizzando l’occhio come a dire: “Che razza di feccia che gira in questo mercato!”

Come se non bastasse, a me davvero non faceva né caldo né freddo. Ero sì letargico e giù di tono, ma solo perché non mi ero annotato il sogno. Cerco di ricostruire il flusso dei miei pensieri: “Ok, è vero che mi ha tirato su dopo giorni di digiuno da quaderni altrui. È vero che mi farà bene all’animo. Però è in italiano, che io non mastico per niente. E quando mi decido a pronunciare qualsiasi cosa, esce con un accento franco-mionico orribile. Quindi per una delizia così potrei (e quando non mi annoto il sogno, non devo a nessuno un bel niente!) spendere una cinquantina di dinari… In pratica, quanto mi è costato il racconto Trgovina che ho ripescato la settimana scorsa al mercato di Zemun tra i libri che ha buttato via Laki… Perché mai a questo dovrei riservare di più…” ecc.

Per non parlare del dolore che in tutto questo mi infliggeva lo sguardo del tizio, innescato dal mio “Va bene cinquanta?”. In quello stesso modo qualche giorno fa mi ha accolto la venditrice di fronte a lui quando, sempre in questo stato rintontito, ho preso in mano Zgode iz grada Rič Rač, un librettino per bambini di Lojze Kovačič. Mi ha mandato via come se fossi la peste. Il suo “Trecento!” suonava come “Pussa via!”. Con quella stessa intonazione mia nonna, ora defunta, avrebbe gridato “Gra! Gra!” per scacciare via i corvi. C’erano ormai ahimè tutte le condizioni perché facessi un altro giro di penitenza attorno al mercato, già sapendo che sarei tornato dal tipo dei quaderni per chiedergli scusa. 

«Capo» ho detto appoggiandomi sulla bancarella con fare amichevole. «Duecento va bene?»

Perché le scuse funzionassero, bisognava azzeccare il numero giusto. Il capo non voleva farmi penare più di tanto.

«Così sì!»

Ha preso subito a sputacchiarsi sulle dita e a contare il resto. Mentre i compari hanno allungato i sorrisi. 

«Ho notato che ti eri scordato di chiedere il prezzo… Sei un po’ confuso o cosa?»

«Non avevo ancora preso il caffè, che ci vuoi fare…» mi sono difeso con una vigliaccata afferrando la copertina. Come accade sempre quando do anche un dinaro in più di quanto avessi previsto, mi sentivo preso per i fondelli.

 

Mi sono fiondato di fretta e furia verso l’uscita accanto alla fontanella, ho aperto il quaderno e cosa vedo? L’annotazione di un sogno, e per di più in serbo.

 

24/5/05

Un cane lupo col muso secco – sembra che possa essere pericoloso; non è dolce: gli metto addosso la mano e lo accarezzo. Deve andare da un veterinario – spiego a qualcuno. C’è caos – non so di cosa si tratti. Come se ci fosse la guerra! Uno sbirro corre in salita fuggendo da qualche persona dalla quale non dovrebbe fuggire, mi crea ansia eppure pensavo di essere io a dover sfuggire. 

Qualcuno mi ha dato istruzioni su come lottare e lo faccio!

È una sillaba molto semplice che andrebbe cantata e lo faccio – credo!

 

Che bello quando la cosa più preziosa appare solo al secondo sguardo! La stessa annotazione era stata scritta due volte. La prima stesura l’autrice l’aveva fatta nel cuore della notte. Più tardi, poi, completamente sveglia, aveva analizzato meglio il tutto e riscritto le frasi scarabocchiate in modo illeggibile qualche ora prima. E non solo. Alle due annotazioni ne aveva aggiunta una terza, scritta in bella grafia alla pagina successiva, in italiano. 

 

C’è un cane lupo che ha il muso secco e potrebbe essere feroce, ma non lo è. Gli pongo la mano e lo acarezo dolcemente. Dico a qualcuno che dovrebbe andare dal veterinario.

C’è caos, ma non so di cosa si tratti — potrebbe essere la guera. Un carabiniere corre in salita, sta fuggendo a delle persone dalle quali non dovrebbe sfuggire e io pensavo di fuggire de lui.

Qualcuno mi ha detto comme lottare, e io lo faccio!

E una silaba molto semplice che dovrebbe essere contata e io lo faccio — supongo!

 

Anche lei usava la sua calligrafia diurna, insolitamente piccola, per tradurre i geroglifici notturni. Di sicuro alcuni le rimanevano illeggibili pure a lei! Mentre mi spostavo verso via Kursulina con il mio diario italiano, ho posato lo sguardo su una cassa dalla quale spuntava Danijel Dragojević. Era piena di assi di legno tarlato. Ho starnutito, quasi volessi salutarli, e in quell’assurdo istante ho concluso che la lingua madre della mia autrice era il serbo. È l’unica lingua che avrebbe potuto usare quando in piena notte si svegliava da un sogno profondo, anche se sembra che l’abbia pressoché dimenticata. Mi ero ancora imbattuto in quella tale K. B. dell’inizio del libro che si era trasferita in Italia negli anni novanta dopo la sconfitta di Panić? Era troppo. 

La nota introduttiva, nata probabilmente in modo spontaneo, il 24 maggio 2005, deve averla stimolata a dedicare di proposito l’intero quaderno ai sogni. Questi proseguono poi in italiano, dall’aprile 2006 all’aprile 2008, per circa duecento pagine. Ho scoperto strada facendo, tra Mišarska e il Mercato dei fiori, che il mio italiano non era poi così arrugginito come mi sarei aspettato. Quindi il semestre, quello subito dopo i bombardamenti, che avevo seguito con il professor Miša, ha comunque lasciato un segno? Scrutando il manoscritto, andavo giù verso il centro culturale serbo e lanciavo trionfanti gridolini di gioia per aver capito il mio bel trenta percento.

Dopo averlo sfogliato per un’ora in libreria, potrei dirvi quanto segue. Non ho scovato chi fosse l’autrice. Cioè non so come si chiami. Ma questo non importa nemmeno. Non appena avrò tradotto alcuni sogni potrò dire che so tutto di lei. La mia autrice si è presa la briga di trasmettere ogni possibile dettaglio visivo, spaziale, e, in generale, sensoriale del suo sogno. Descrive con minuzia cosa vede e come lo vede. In alcuni sogni ha disegnato la topografia, la disposizione dei partecipanti e dello spazio. Con molta attenzione tenta di registrare il “discorso onirico”, quando le rimane in testa qualche impulso sonoro privo di senso. Di tanto in tanto capita che, sotto forma di note riassuntive, elenchi tutti coloro che ha sognato, con tanto di data. Una volta ha sognato Verica Rakočević. Più volte invece i Red Hot Chili Peppers ed Eminem, e una volta Mirjana Bobić Mojsilović. A dicembre 2008 ha persino sognato “Ceca Nazionale”. L’ha segnata lei così, con le virgolette! In ogni occasione valuta quanto nel sogno sia vicina al soggetto sognato. Senza alcun tipo di censura riporta tutto quello che fa con loro.

Dopo la prima volta, la concettualizzazione del sogno non appare più nel quaderno. Che l’autrice nel corso di tre anni di annotazioni abbia raggiunto un tale livello di disciplina e sviluppato la sua capacità mnemonica al punto di riuscire con la mano perfettamente sveglia ad annotare con precisione i dettagli spaziali? (Io mi trovo ad anni luce di distanza, indisciplinato come sono…) Oppure – Oh! Sarebbe bellissimo! La prima stesura era in un quaderno a parte? Magari il capo lo mette fuori al mercato di domani?  

 

I sogni sono sempre ambientati a Belgrado. Anche se avrei scommesso che fosse emigrata, e che nei sogni stesse cercando di entrare in contatto con la casa che aveva abbandonato e con la sua lingua madre, era comunque impossibile capire dove questa persona vivesse “da sveglia”. Non serve nemmeno. Il quaderno è tornato a Belgrado per farmi notare quella geografia parallela che forse ciascuno di noi porta con sé.

Prendiamo me per esempio. Con la stessa insistenza con la quale mi sveglio ogni mattina da solo in fondo alla via Njegoševa, nei sogni, se sono fuori, alloggio nel villaggio dove ho passato i miei primi due-tre anni di vita. Mentre se sogno uno spazio interno, allora si tratta sempre dei corridoi della casa dello studente “Jelica Milovanović” dall’altra parte di Vračar. In sostanza, ovunque io mi trovi, sogno di essere con Ćoka. Sono coordinate solide, fuori da ogni dubbio, quelle. Non hanno nulla di irrazionale.