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l’altralingua | Bern
Der Erste Flug

Der Erste Flug

Written in German by Ružica Bajušić-Ilić

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Mal sehen was die Worte sagen. 

Beschreibe einen Vogel im Flug. Ich habe mich selbst überrascht mit einer mir unerwarteten Hausaufgabe. Der Vogel in den Himmelsweiten hat auch mich viel gelehrt, ich frage mich, ob es auch meinen Schülern möglich ist. Während dieser Jahre, als ich den Granaten lauschte, habe ich mir als fünfjähriges Mädchen in einem staubigen, dunklen Keller vorgestellt, wie im himmelblauen Draussen die Vögel im Flug diese lauten Geräusche ausstossen. Ich habe damals nicht einmal an die Grausamkeiten gedacht, die aus grosser Höhe fallen.

– Mama, Mama, hörst du das? Sie fliegen so schnell, schaffen es nicht lautlos, sie rufen sich gegenseitig, bereiten sich auf den Abflug vor. Kann ich mit ihnen gehen? Bitte Mama.

– Zorja, du wirst mit ihnen fliegen, hoch hinauf, so hoch, dass das Licht der Sonne dich blendet. Du wirst die Nähe zur Sonne und ihre Wärme nicht als störend empfinden. Du wirst es schaffen, meine Zorja, eines Tages wirst du es schaffen. Sei jetzt nur geduldig.

Ich hatte keine Angst, draussen warteten meine Begleiterinnen auf mich. Ich erinnere mich so gut daran. Ich war klein, aber bereit zu fliegen. Ich wollte nicht mehr unter der Erde sein, ich träumte von einem Nest hoch oben in den Baumkronen. Jetzt weiss ich, dass das alles meine Zuflucht war. Und ich bin froh, dass es so war. Einmal übertönte der Schrei meiner Mutter die begleitenden Vogelmelodien. Der Schrei hallte wie aus einer noch tieferen Grube wider als die, in der wir uns befanden. Meine Heimatstadt wurde zerstört. Sie versank gemeinsam mit meinem Vater. Meine Stadt habe ich jahrelang danach nicht mehr gesehen, meinen Vater nie wieder. 

In meiner neuen Heimat hatten mich andere Vögel empfangen. Sie waren leise. Das war Liebe auf den ersten Blick.

– Zorja, fliege jetzt, breite deine Flügel aus und flieg, sagte meine Mutter und senkte dann ihren Blick, als würde sie sich über meinen Flug überhaupt nicht freuen. 

Meine Schüler sind jung genug, um von einer solchen Aufgabe verunsichert zu sein, aber auch erwachsen genug, um sie brillant zu meistern. Ich bin mir bewusst, dass heutige Zehnjährige kurze und einfache Sätze mehr als alles andere bevorzugen, wobei sie Adjektive und Verzierungen vermeiden. Ich, eine grosse Verehrerin des Alexandrinischen Quartetts, kann das nicht zulassen. Das wissen sie und deshalb wissen sie auch dass sie mich mit dieser Hausaufgabe über fliegende Vögel sehr überraschen werden. Meine Gedanken sind durch das Schulgeläut unterbrochen. Niemand hatte weitere Fragen und so endete dieser Schultag. Ich blieb allein im Klassenzimmer zurück und für einen Moment schien es, als könnte ich wieder das Donnern der Geschosse über dem Himmel meiner Stadt hören. Ach, wie wundervoll ist es, ein Kind zu sein. Meine Kindheit fiel in die besten Zeiten. Anstatt Gefühle von Unruhen und von Angst in einer besetzten Stadt, verspürte ich die Aufregung, während ich mir meine Vögel im himmlischen Tanz vorstellte. Ich habe meiner Mutter nie gedankt, dass sie mir meine Tagträumerei erlaubt hat. Heute werde ich sie anrufen. 

– Zorja, meine Zorja, immer voller Träumerei und Sehnsucht. Ich muss dir danken, dass du so mutig warst. Jedes Mal, wenn ich dich in diesem verfluchten Heim sah, gabst du mir die Kraft, zu überleben. Oh, Zorja, ich bewahre immer noch all deine Vogelzeichnungen auf. Ich erinnere mich immer noch an den ersten Tag im Kindergarten. Du konntest kein Wort Deutsch, aber du hast trotzdem irgendwie „Mama Vogel“ gesagt und mit dem Finger zum Himmel gezeigt. „Vogel fliegt. Zorja fliegt.“ Mein Herz brach und heilte sich in diesem Moment zugleich. Ich wusste, dass du genau in diesem Augenblick zu deinem ersten Flug aufbrachst. Später erzählte mir die Lehrerin, dass du an diesem Tag nur Vögel und den Himmel gemalt hast, immer strahlend blau. Andere Kinder bemerkten deine Konzentration, kamen langsam auf dich zu und wiederholten das Wort Vogel. Du hast dich angepasst, ohne es selbst zu bemerken, sagte meine Mutter und wir beendete das Gespräch.

Ich bin weinend eingeschlafen.

 

Ein kühler und düsterer Oktobermorgen konnte meine Schüler nicht abschrecken. Alle waren pünktlich da, voller neugieriger Blicke. Ich liebe den Herbst, die Morgen im Herbst und die ersten Gedanken der Kinder am Morgen. Sie sagen, dass alle ausgeschlafen sind, heute ist Freitag, und freitags sind alle immer gut gelaunt. Wir beginnen sofort mit der Hausaufgabe.

– Vögel sind die einzigen Wirbeltiere, die fliegen können.

– Um zu fliegen, erzeugen Vögel Auftrieb, indem sie ihre Flügel bewegen und Luft über ihre Flügel strömen lassen.

– Wenn ich ein Vogel wäre, wäre ich ein Wanderfalke. Sie fliegen mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Schade, dass ich kein Vogel bin.

In Ordnung, ich habe etwas gelernt. Ich kann nicht sagen, dass die Aufgabe nicht erledigt ist. 

– Isabelle, was hast du über den fliegenden Vogel zu sagen?

Isabelle schweigt. Sie steht auf und zieht ihre Ballettschuhe an. Dieses Mädchen ist wahrhaft aussergewöhnlich. Ich habe mich an ihre Stille gewöhnt. Seit dem ersten Tag hat sie Worte sehr sparsam verwendet, sogar in den Französischstunden, obwohl es ihre Muttersprache ist. Sie ist eine Ballerina. Sie erhob sich auf die Zehenspitzen, während ihre Hände über ihrem Kopf schwebten. Ihr Körper neigte sich nach vorne. Wie eine Feder im Wind begann sie langsam, ihre Arme auszubreiten und dann wieder zu senken, während sie in verschiedene Richtungen sprang. Immer schneller und schneller, rannte sie durch das Klassenzimmer und dann plötzlich breitete sie ihre Arme aus und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie flog! Sie hob ihren Kopf, kniete dann nieder und streckte ihre Arme zur Decke des Klassenzimmers. Isabelle ist wieder gelandet. 

Die absolute Stille wurde durch einen lauten Applaus unterbrochen. 

– Bravo, Isabelle! Bravo!

– Bravo, Isabelle, sagte ich auch, und sie kehrte ohne Worte, aber mit demselben Lächeln des Aufstiegs, an ihren Platz zurück. 

– Yuki, wie ist dein Vogel? Ich fragte den Jungen aus der hintersten Bank. Er ist einer dieser Jungen, die Worte nicht übermässig verwenden, aber sie auch nicht sparen. Er sagt genau das, was notwendig war. Und das grammatikalisch völlig korrekt, obwohl er von der anderen Seite der Welt stammt. Yuki holte eine Tasche heraus. Aus der Tasche zog er genau sechzehn Papierrollen. Dies war das erste Mal, dass er Origami mitgebracht hatte. Alle Rollen waren unterschiedlicher Grösse und Form. Und alle waren Vögel. Grosse, kleine, einfarbige, bunte, gefleckte und ganz blasse. Bei einigen waren die Flügel nach oben gefaltet, bei anderen nach unten. Alle hatten Schnüre, mit denen er sie hielt, und so erzeugte er die Illusion des Fliegens. 

– Jeder bekommt einen, sagte er und trat einen Schritt zurück vom Tisch. 

Mit einem Wink erlaube ich dem Rest der Klasse, aufzustehen und seine Papiervögel abzuholen. Alle Vögel verschwanden. Es war, als ob sie sich abgesprochen hätten, als ob jeder einen bekommen sollte. Ich schaue zu Yuki und lache, während meine Schüler durch das Klassenzimmer rennen und das bunte Durcheinander der Papier-Vögel einen himmlischen Wirbel erzeugt.

Um unangenehme Situationen und Kritik von anderen Lehrern zu vermeiden, weise ich die Schüler darauf hin, dass es an der Zeit ist, wieder in ihre Sitze zurückzukehren. Es waren noch zwei Vögel übrig. Ohne dass ich etwas gesagt habe, steht Amir auf, stellt sich neben mich vor die Tafel, hält die Hände an seinen Seiten und schaut geradeaus. Es herrscht eine eindrückliche Stille, die er durch Singen unterbrach:

Dan je započeo i svjetlo je zasjalo,

ptica je čula odgovor.

Dobro jutro, moja dušo,

ljubav je doživjela svoj trenutak, srce uz srce.

und dann auf Deutsch:

– Der Tag ist angebrochen und das Licht ist erschienen,

der Vogel hat eine Antwort gehört.

Guten Morgen, meine Seele,

die Liebe hat ihren Moment, Herz an Herz.

-Ich möchte, wenn möglich, keine Fragen zu diesem Lied beantworten. Ich werde nur sagen, dass meine Grossmutter es gesungen hat. Mein Vogel fliegt zu ihr, um ihr guten Morgen zu wünschen, sagte Amir und kehrte wieder an seinen Platz zurück.

Selbstverständlich respektiere ich seinen Wunsch. Es hat mich ohnehin glücklich gemacht, dass er einen Teil seiner Heimat mit uns geteilt hat.

In der ersten Reihe sitzt Zlata. Sie ist erst kürzlich gekommen und fängt gerade an, Deutsch zu lernen. Wir kümmern uns um sie, sind alle sehr vorsichtig und bemühen uns, dass sie sich willkommen fühlt. 

– Zlata, wie sieht dein Vogel im Flug aus? Möchtest du es uns erzählen?

– Keinen. 

– Was meinst du mit keinen?

– Mein Vogel ist im Käfig, er fliegt nicht.

– Hast du versucht, den Käfig zu öffnen? Vielleicht wird er fliegen.

– Ich habe es versucht. Er wird nicht fliegen.

Sie machte mich sprachlos. Der goldene Vogel fliegt nicht. Ich höre wieder Granaten. Ich sehe mein fünfjähriges Selbst nicht mehr. Ich sehe einen offenen Käfig mit einem Vogel, der nicht herauskommt. Er will nicht in diesen himmlischen Bogen der Granaten. Ich schwitze. Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das habe ich nicht erwartet. Meine Vögel sind immer geflogen. Selbst nach dem Schrei meiner Mutter stiegen sie auf. Aber Zlata, mit ihren wunderschönen schwarzen Augen, schaut mich jetzt an, ohne zu blinzeln, und erwartet, dass ich den Käfig ihres Vogels schliesse. Nein, ich kann das nicht tun. Aber was soll ich sagen? Habe ich einen Fehler mit dieser Hausaufgabe gemacht? Ich hätte es besser wissen sollen! 

Ich weiss nicht, ob er meine Nervosität bemerkt hat, aber Yuki rettete mich! Er ist aufgestanden und hat sein Origami neben Zlatas gelegt. Er reicht ihr die Hand. Wieder herrscht Stille.

– Komm, Zlata, nimm meine Hand. Wir werden zusammen mein Origami halten. Hab keine Angst, deins kann auf dem Tisch bleiben, sicher, in seinem Käfig.

Zlata ist ruhig und zurückhaltend. Ich erwarte nicht, dass sie aufsteht, obwohl Yuki die richtigen Worte gesagt hat, genau das, was er hätte sagen sollen, weder zu viel noch zu wenig. 

– Komm schon, wiederholt Yuki. 

Ich fühlte, dass Zlata Yukis Ruhe gespürt hat; er strahlt sie immer so aus. Ich spüre Wärme in meiner Brust, während ich beobachte, wie Zlata aufsteht und ihm die Hand reicht. Sie gehen durch das Klassenzimmer, während Yuki sein Origami in der freien Hand hält, dass jetzt wie ein Vogel aussieht, der langsam hinter ihnen fliegt. Amir steht erneut auf und singt sein Lied jetzt laut und wiederholt es immer wieder. Die Jungen von hinten schliessen sich ihm an. Sie sind sich nicht sicher über die Worte, aber sie unterstützen ihn mit rhythmischem Klatschen. Yuki und Zlata laufen weiter. Ich sitze schweigend da und beobachte, wie Isabelle aufsteht und das Origami von Zlatas Tisch in die Hand nimmt. Sie bewegt die Hände nach oben und unten und die Papierfigur schwingt. Sie macht es im gleichen Rhythmus, sehr sanft. Jetzt sitzt niemand mehr. Alle meine sechzehn Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse singen oder tanzen. Zlata ist immer noch still, aber sie lässt Yukis Hand nicht los. Amir singt, als würde er sich selbst übertönen. 

– Zlata, wollen wir jetzt versuchen, den Käfig zu öffnen? fragt Lea, Zlatas Nachbarin aus der Schulbank.

Ihre Frage verstummt sogar Amir. Alle Blicke sind auf Zlata gerichtet. Ich entscheide, nichts zu sagen. Ich werde nur beobachten. Dann sprach Zlata mit leiser Stimme:

– Ich habe den Käfig geöffnet. Mein Vogel hat grosse Angst, aber er ist glücklich, dass eure Vögel bei ihn sind.

– Und sollen alle Vögel zusammen fliegen? fragte Isabelle.

Zlata schweigt. Ihre Augen sind noch grösser, aber jetzt leuchten sie irgendwie. Amir beginnt wieder seine Melodie, diesmal leise, im nostalgischen Rhythmus. Yuki ist immer noch bei Zlata. Isabelle reicht ihr eine Papierfigur. 

– Dankeschön, Yuki, sagte Zlata, lässt seine Hand los und nimmt ihren gelben Papiervogel von Isabelle. 

– Der Vogel ist geflogen! Seht ihr alle, wie er fliegt? Schaut hin! ruft Zlata freudig aus. Alle Kinder schauen aus dem Fenster, als ob sie wirklich Zlatas Vogel suchen würden. Ich stehe auf, stehe hinter ihnen und suche gemeinsam mit ihnen den endlich ermutigten Vogel in seinem ersten Flug. 

 

Das war ein schöner Tag. Wir haben den ersten Flug eines verängstigten Mädchens gefeiert. Oh, wie der erste Flug in Erinnerung bleibt. Wenn man den Mut aufbringt, seine Flügel auszubreiten, ist der erste Versuch immer ein Sieg. Allein die Tatsache, dass es den Mut gibt, es zu versuchen. Der Himmel meines Klassenzimmers war heute genauso laut wie der Himmel meiner Heimatstadt vor Jahren. Dieser Himmel, den ich mir vorgestellt habe, als ich mich gerade auf meinen eigenen Flug vorbereitete. Die Vögel wussten heute, was zu tun war. Ihre Taten waren ihre Worte, die Sprache Bewegung. Vögel fliegen in Schwärmen, und erst wenn sie gemeinsam abheben, entsteht ein Tanz, der die Bühne verdient. Momente lang herrschte eine würdevolle Stille. Worte gab es nicht zu viele, genauso viele, wie nötig. Und dennoch wurde viel gesagt. Anmutig und bezaubernd sind die Vögel, wenn sie fliegen. Genau wie meine Schüler. Sie sind losgeflogen, und ich habe ihnen nachgeschaut.

Published February 11, 2025
© Ružica Bajušić-Ilić

Le premier vol

Written in German by Ružica Bajušić-Ilić


Translated into French by Amanda Pescatore

Voyons ce que disent les mots.

Décris un oiseau en vol. Je me suis surprise moi-même avec un devoir qui m’était inattendu. L’oiseau dans le ciel m’a aussi beaucoup appris, je me demande si cela est possible aussi pour mes élèves. Pendant ces années, quand j’écoutais les grenades, la petite fille de cinq ans que j’étais dans une cave poussiéreuse et sombre s’est imaginé comment dans le ciel bleu du dehors les oiseaux en vol émettaient ces bruits forts. A l’époque, je n’avais même pas pensé aux atrocités qui tombaient de là-haut. 

Maman, maman, tu entends ? Ils volent tellement vite, ils n’y arrivent pas sans bruit, ils s’appellent entre eux, se préparent à décoller. Est-ce que je peux aller avec eux ? S’il te plaît maman.

Zorja, tu voleras avec eux, vers le haut, si haut que la lumière du soleil t’aveuglera. Tu te rapprocheras du soleil et la chaleur que tu ressentiras ne te dérangera pas. Tu y arriveras, ma Zorja, un jour tu y arriveras. Sois juste patiente maintenant.

Je n’avais pas peur, dehors mes accompagnatrices m’attendaient. Je m’en rappelle si bien. J’étais petite, mais prête à voler. Je ne voulais plus être sous terre, je rêvais d’un nid haut dans la cime des arbres. Maintenant, je sais que tout ça était mon refuge. Et je suis contente qu’il en était ainsi. Une fois, le cri de ma mère a couvert les mélodies d’oiseaux qui nous accompagnaient. Le cri résonna comme s’il venait d’une fosse encore plus profonde que celle dans laquelle nous nous trouvions. Ma ville d’origine fut détruite. Elle sombra avec mon père. Après cela, je n’ai plus revu ma ville pendant des années, et mon père plus jamais.

Dans ma nouvelle patrie, d’autres oiseaux m’ont accueillie. Ils étaient silencieux. Ce fut le coup de foudre. 

Zorja, vole maintenant, déploie tes ailes et vole, dit ma mère, et son regard ensuite s’abaissa, comme si elle ne se réjouissait pas du tout de mon vol. 

Mes élèves sont assez jeunes pour être inquiétés par un tel devoir, mais aussi suffisamment adultes pour le maîtriser brillamment. Je suis consciente que les enfants de 10 ans d’aujourd’hui préfèrent avant tout les phrases courtes et simples en évitant adjectifs et décorations. Moi, une grande admiratrice du quatuor alexandrin, je ne peux pas laisser faire ça. Ils le savent, et c’est pourquoi ils savent aussi qu’ils vont beaucoup me surprendre avec ce devoir sur les oiseaux volants. Mes pensées sont interrompues par le bruit de l’école. Personne n’avait d’autres questions, et ainsi s’est terminée cette journée d’école. Je restai seule dans la salle de classe et pendant un moment il me sembla pouvoir à nouveau entendre le tonnerre des coups de feu au-dessus du ciel de ma ville. Ah, qu’il est merveilleux d’être un enfant. Mon enfance tomba dans les meilleurs temps. Au lieu des sentiments d’inquiétude et de peur, j’ai ressenti de l’excitation pendant que je m’imaginais mes oiseaux en une danse céleste. Je n’ai jamais remercié ma mère pour avoir permis mes rêves éveillés. Je vais l’appeler aujourd’hui.

Zorja, ma Zorja, toujours pleine de rêveries et de nostalgie. Je dois te remercier d’avoir été si courageuse. Chaque fois que je te regardais dans cette maudite maison, tu me donnais la force de survivre. Oh, Zorja, je conserve toujours tous tes dessins d’oiseaux. Je me souviens encore du premier jour au jardin d’enfants. Tu ne savais pas un mot d’allemand mais tu as quand même dit “Mama Vogel » en montrant le ciel avec tes doigts. « Vogel fliegt. Zorja fliegt .» Mon cœur s’est brisé et a guéri en même temps. Je savais qu’en cet instant précis tu partais pour ton premier vol. Plus tard, la maîtresse m’a raconté que ce jour-là tu n’as fait que peindre des oiseaux et le ciel, toujours d’un bleu éclatant. Les autres enfants ont remarqué ta concentration, sont venus doucement vers toi et ont répété le mot Vogel. Tu t’es adaptée, sans même le remarquer, dit ma mère et nous avons mis fin à la discussion.

Je me suis endormie en pleurant.

Un matin d’octobre froid et sombre ne pouvait pas effrayer mes élèves. Ils étaient tous ponctuels, le regard rempli de curiosité. J’aime l’automne, les matins d’automne et les premières pensées des enfants le matin. Ils disent qu’ils ont tous bien dormi, aujourd’hui c’est vendredi, et le vendredi, ils sont toujours tous de bonne humeur. Nous commençons tout de suite avec le devoir.

Les oiseaux sont les seuls vertébrés qui peuvent voler.

Pour voler, les oiseaux créent une impulsion en bougeant leurs ailes et en faisant circuler l’air au-dessus de leurs ailes. 

Si j’étais un oiseau, je serais le faucon pèlerin. Ils volent à une vitesse de jusqu’à 300 km/h. Dommage que je ne sois pas un oiseau.

Très bien, j’ai appris quelque chose. Je ne peux pas dire que le devoir soit terminé.

Isabelle, qu’est-ce que tu as à dire sur les oiseaux volants ?

Isabelle se tait. Elle se lève et enfile ses chaussons de danse. Cette petite fille est en vérité exceptionnelle. Je me suis habituée à son calme. Depuis le premier jour, elle emploie les mots avec économie, même pendant l’heure de français, bien que ce soit sa langue maternelle. C’est une ballerine. Elle se leva sur les pointes pendant que ses mains planaient au-dessus de sa tête. Son corps se pencha en avant. Comme une plume dans le vent, elle commença lentement à écarter ses bras puis à s’abaisser à nouveau tout en sautant dans différentes directions. De plus en plus vite, elle courut à travers la classe et puis tout à coup elle étendit ses bras et un sourire apparut sur son visage. Elle a volé ! Elle leva la tête puis s’agenouilla et tendit les bras vers le plafond de la salle de classe. Isabelle a atterri de nouveau. 

Le calme absolu fut interrompu par un bruyant applaudissement.

Bravo Isabelle ! Bravo !

-Bravo, Isabelle, dis-je aussi, et elle retourna à sa place sans dire un mot mais avec le même sourire de l’ascension.

Yuki, comment est ton oiseau ? J’interrogeai le garçon au dernier banc. C’est un de ces garçons qui n’utilisent pas les mots à l’excès mais ne les épargnent pas non plus. Il dit exactement ce qui est nécessaire. Et cela parfaitement juste grammaticalement bien qu’il vienne de l’autre côté du monde. Yuki sortit un sac. Du sac, il sortit exactement seize rouleaux de papier. C’était la première fois qu’il apportait des origamis. Tous les rouleaux étaient de tailles et de formes différentes. Et tous étaient des oiseaux. Grands, petits, d’une seule couleur, colorés, tachés et très pâles. Certains avaient les ailes pliées vers le haut, d’autres vers le bas. Tous avaient des ficelles par lesquelles il les tenait, donnant ainsi l’illusion du vol. 

Chacun en reçoit un, dit-il en s’éloignant d’un pas de la table.

Avec un signe, j’autorise le reste de la classe à se lever et à aller chercher leur oiseau de papier. Tous les oiseaux disparurent. C’était comme s’ils s’étaient mis d’accord, comme si chacun devait en recevoir un. Je regarde Yuki et ris pendant que mes élèves courent à travers la salle de classe et que le désordre multicolore des oiseaux en papier crée un tourbillon céleste.

Afin d’éviter des situations désagréables et les critiques de la part d’autres professeurs, j’avise les élèves qu’il est temps de retourner s’asseoir à leur place. Il restait encore deux oiseaux. Sans que je dise quelque chose, Amir se lève, se place devant le tableau à côté de moi, garde ses mains sur les côtés et regarde droit devant. Il règne un calme impressionnant qu’il interrompt par un chant :

Dan je započeo i svjetlo je zasjalo,

ptica je čula odgovor.

Dobro jutro, moja dušo,

Ljubav je doživjela svoj trenutak, srce uz srce.

Et ensuite en allemand :

Le jour s’est levé et la lumière est apparue,

l’oiseau a entendu une réponse.

Bonjour, mon âme,

l’amour a son moment, cœur contre cœur.

-J’aimerais, si possible, ne répondre à aucune question sur cette chanson. Je dirai seulement que ma grand-mère l’a chantée. Mon oiseau vole vers elle pour lui souhaiter bonjour, dit Amir avant de retourner à sa place.

Naturellement, je respecte son vœu. Ça m’a de toute façon rendue heureuse qu’il partage une partie de sa patrie avec nous. 

Zlata est assise dans les premiers rangs. Elle vient à peine d’arriver et commence à apprendre l’allemand. Nous nous occupons d’elle, sommes tous très prudents et nous donnons de la peine pour qu’elle se sente bienvenue. 

Zlata, à quoi ressemble ton oiseau en vol ? Tu aimerais nous le raconter ?

-Rien.

-Qu’est-ce que tu veux dire par rien ?

-Mon oiseau est en cage, il ne vole pas.

-As-tu essayé d’ouvrir la cage ? Peut-être qu’il volera.

-J’ai essayé. Il ne volera pas.

Elle me laissa sans voix. L’oiseau doré ne vole pas. J’entends de nouveau les grenades. Je ne vois plus mon moi de cinq ans. Je vois une cage ouverte avec un oiseau qui ne sort pas. Il ne veut pas aller dans cet arc céleste des grenades. Je transpire. Je ne sais pas ce que je devrais dire. Je ne m’attendais pas à ça. Mes oiseaux ont toujours volé. Même après le cri de ma mère, ils se sont élevés. Mais maintenant Zlata, avec ses merveilleux yeux noirs, me regarde sans cligner des yeux et s’attend à ce que je referme la cage de son oiseau. Non, je ne peux pas faire ça. Mais que devrais-je dire ? Est-ce que j’ai fait une erreur avec ce devoir ? J’aurais dû m’en douter !

Je ne sais pas s’il a remarqué ma nervosité, mais Yuki me sauva ! Il se leva et posa son origami à côté de celui de Zlata. Il lui tend la main. Le calme règne à nouveau.

Viens, Zlata, prends ma main. On va tenir tous les deux mon origami. N’aie pas peur, le tien peut rester sur la table, dans sa cage.

Zlata est calme et retenue. Je ne m’attends pas à ce qu’elle se lève, bien que Yuki ait dit les bons mots, exactement ce qu’il devait dire, ni trop ni trop peu.

Allez, viens, répète Yuki.

Je sentis que Zlata sentait le calme de Yuki ; il l’irradiait toujours comme ça. Je ressens de la chaleur dans ma poitrine pendant que j’observe comme Zlata se lève et lui prend la main. Ils vont à travers la salle de classe pendant que Yuki, de sa main libre, tient son origami, qui maintenant ressemble à un oiseau qui vole lentement derrière eux. Amir se lève à nouveau et chante sa chanson maintenant à haute voix et la répète encore et encore. Les garçons du fond se joignent à lui. Ils ne sont pas sûrs des mots mais ils le soutiennent en tapant des mains en rythme. Yuki et Zlata continuent. Je m’assieds en silence et observe comme Isabelle se lève et prends l’origami de la table de Zlata dans ses mains. Elle bouge ses mains de haut en bas et la figure de papier s’agite. Elle le fait sur le même rythme, très doucement. Maintenant, plus personne n’est assis. Tous mes seize élèves de cinquième primaire chantent ou dansent. Zlata est encore silencieuse, mais elle ne lâche pas la main de Yuki. Amir chante comme s’il voulait recouvrir sa propre voix. 

Zlata, on essaie maintenant d’ouvrir la cage ? demande Lea, la voisine de banc de Zlata. 

Sa question fait taire même Amir. Tous les regards sont tournés vers Zlata. Je décide de ne rien dire. Je vais juste observer. Ensuite, Zlata parle d’une voix basse : 

J’ai ouvert la cage. Mon oiseau a très peur, mais il est heureux que vos oiseaux soient à ses côtés. 

-Est-ce que tous les oiseaux ne devraient pas voler ensemble ? demanda Isabelle. 

Zlata se tait. Ses yeux sont encore plus grands, mais maintenant ils brillent d’une certaine façon. Amir recommence sa mélodie, cette fois doucement, sur un rythme nostalgique. Yuki est toujours à côté de Zlata. Isabelle lui tend la figure de papier. 

Merci beaucoup, Yuki, dit Zlata en lâchant sa main et en prenant son oiseau de papier jaune d’Isabelle. 

L’oiseau s’est envolé ! Vous voyez tous comme il vole ? Regardez ! s’exclame Zlata heureuse. Tous les enfants regardent par la fenêtre comme s’ils cherchaient vraiment l’oiseau de Zlata. Je me lève, me place derrière eux et cherche avec eux l’oiseau enfin courageux dans son premier vol. 

Ce fut une belle journée. Nous avons célébré le premier vol d’une petite fille craintive. Oh, comme le premier vol reste dans les souvenirs. Si l’on a le courage de déployer ses ailes, la première tentative est toujours une victoire. Simplement le fait qu’il y ait le courage d’essayer. Le ciel de ma salle de classe était aujourd’hui aussi bruyant que le ciel de ma patrie il a des années. Ce ciel, que je m’étais imaginé alors que je me préparais à mon premier vol. Les oiseaux savaient aujourd’hui ce qu’ils devaient faire. Leurs actions étaient leurs mots, leur langue le mouvement. Les oiseaux volent en volées, et ce n’est que lorsqu’ils décollent ensemble qu’une danse digne de la scène se produit. Pendant quelques instants, un silence digne régna. Il n’y avait pas beaucoup de mots, autant qu’il le fallait. Et pourtant, beaucoup fut dit. Les oiseaux sont gracieux et charmants quand ils volent. Exactement comme mes élèves. Ils ont pris leur envol et je les ai regardés. 

Published February 11, 2025
© Ružica Bajušić-Ilić

Il primo volo

Written in German by Ružica Bajušić-Ilić


Translated into Italian by Anna Maria Ferrari

Vediamo cosa dicono le parole.

– Descrivi un uccello in volo. Io stessa sono rimasta sorpresa da un compito a casa per me inaspettato. L’uccello nelle vastità del cielo mi aveva insegnato molto, e mi domando se sia possibile anche per i miei alunni. Negli anni in cui ascoltavo attenta le granate, una bimbetta di cinque anni in una cantina buia e polverosa, mi immaginavo che gli uccelli volando nell’azzurro emettessero quei forti rumori. All’epoca non ci pensavo nemmeno che da quella grande altezza cadessero cose crudeli. 

– Mamma, mamma, li senti? Come volano veloci, non ci riescono in silenzio, si chiamano a vicenda per prepararsi a partire. Posso andare con loro? Per favore mamma. 

– Zorja, volerai con loro, su in alto, così in alto che la luce del sole ti abbaglierà. La vicinanza del sole e il suo calore non ti daranno fastidio. Ce la farai, Zorja mia, un giorno ce la farai. Ora porta pazienza

Non avevo paura, fuori mi aspettavano le mie accompagnatrici. Me lo ricordo molto bene. Ero piccola, ma pronta a volare. Non volevo più stare sotto terra, sognavo un nido in alto sulle chiome degli alberi. Ora lo so che tutto ciò era il mio rifugio. E sono contenta che fosse così. Una volta le grida di mia madre coprirono le melodie di accompagnamento degli uccelli. Le grida risuonarono come da una fossa ancora più profonda di quella in cui ci trovavamo. La mia città natale era stata distrutta. Colò a picco insieme a mio padre. Dopo non ho rivisto la mia città per anni, mio padre mai più. 

Nel mio nuovo paese altri uccelli mi avevano accolta. Erano fievoli. Fu amore a prima vista. 

– Zorja, ora vola, apri le tue ali e vola, disse mia madre e abbassò lo sguardo come se non fosse affatto contenta del mio volo. 

I miei alunni sono abbastanza piccoli per sentirsi insicuri davanti a un compito simile ma anche abbastanza grandi per affrontarlo brillantemente. Sono consapevole che oggi i bambini di dieci anni preferiscono più di tutto frasi brevi e semplici, evitando gli aggettivi e le fiorettature. Io, una grande estimatrice del Quartetto alessandrino, non posso ammetterlo. Loro lo sanno e quindi sanno anche che con questo compito a casa sugli uccelli in volo mi sorprenderanno molto. La campanella interrompe i miei pensieri. Nessuno ha altre domande e anche questo giorno di scuola è finito. Resto da sola nell’aula e per un attimo è come se potessi sentire di nuovo il rimbombo degli spari sulla mia città. Ah, che meraviglia è essere un bambino. La mia infanzia è capitata nei tempi migliori. Anziché sentimenti di inquietudine e di paura in una città occupata, ho provato l’emozione di immaginarmi i miei uccelli in una danza celeste. Non ho mai ringraziato mia madre di avermi permesso questi sogni ad occhi aperti. Oggi la chiamo. 

– Zorja, Zorja mia, sempre piena di fantasticherie e desideri. Io devo ringraziarti di essere stata così coraggiosa. Tutte le volte che ti vedevo in questa casa maledetta mi davi la forza di sopravvivere. Oh, Zorja, conservo ancora tutti i tuoi disegni degli uccelli. Mi ricordo ancora il primo giorno d’asilo. Non sapevi una parola di tedesco ma sei comunque riuscita a dire “Mamma uccello” e con il dito hai indicato il cielo. “Uccello vola. Zorja vola”. Il mio cuore si è spezzato ed è guarito nello stesso momento. Sapevo che proprio in quell’istante tu spiccavi il tuo primo volo. Più tardi la maestra mi ha raccontato che quel giorno hai colorato soltanto uccelli e il cielo di un azzurro splendente. Gli altri bambini si erano accorti della tua concentrazione e si erano avvicinati piano piano da te ripetendo la parola uccello. Ti sei ambientata senza accorgertene, dice mia madre e terminiamo la conversazione. 

Mi sono addormentata piangendo.

 

Una fredda e cupa mattina d’ottobre non spaventa i miei alunni. Sono qui tutti puntuali, pieni di sguardi curiosi. Amo l’autunno, le mattine d’autunno e i primi pensieri dei bambini al mattino. Dicono che hanno tutti dormito tanto, oggi è venerdì e di venerdì son tutti di buon umore. Cominciamo subito con il compito a casa. 

– Gli uccelli sono gli unici vertebrati che riescono a volare

– Per volare gli uccelli creano una portanza muovendo le ali e facendo scorrere l’aria sopra le ali

– Se fossi un uccello sarei un falco pellegrino. Volano fino a 300 km/h. Peccato non essere un uccello

Va bene, ho imparato qualcosa. Non posso dire che il compito non sia stato eseguito. 

– Isabelle, cosa hai da dire sull’uccello che vola?

Isabelle tace. Si alza e indossa le scarpine da ballo. Questa bambina è davvero straordinaria. Mi sono abituata al suo silenzio. Fin dal primo giorno è stata molto parca con le parole, perfino nell’ora di francese, sebbene sia la sua lingua madre. È una ballerina. Si solleva sulle punte dei piedi mentre le mani fluttuano sopra la testa. Il corpo si piega in avanti. Come una piuma al vento comincia ad aprire adagio le braccia e poi ad abbassarle di nuovo mentre salta in diverse direzioni. Sempre più veloce e più veloce corre per l’aula e poi d’un tratto apre le braccia e un sorriso le compare sul viso. Sta volando! Alza la testa, si inginocchia e allunga le braccia verso il soffitto dell’aula. Isabelle è di nuovo atterrata. 

Un fragoroso applauso interrompe il silenzio assoluto. 

– Brava, Isabelle! Brava!

– Brava, Isabelle, dico anch’io, e senza una parola ma con lo stesso sorriso dell’ascesa torna al suo posto.

– Yuki, com’è il tuo uccello? chiedo al bambino all’ultimo banco. È uno di quei bambini che non esagerano con le parole, ma nemmeno le risparmiano. Dice esattamente il necessario. E anche tutto grammaticalmente corretto nonostante provenga dall’altra parte del mondo. Yuki tira fuori una borsa. Dalla borsa prende sedici figure di carta esatte. È la prima volta che porta qui gli origami. Tutte le figure sono di dimensioni e forme diverse. E sono tutte uccelli. Grandi, piccoli, di un colore, variopinti, a macchie e chiarissimi. Alcuni hanno le ali piegate verso l’alto, altri verso il basso. Tutti hanno dei fili con cui li tiene per riprodurre l’illusione del volo. 

– Sono uno per ciascuno, dice e fa un passo indietro dalla cattedra. 

Con un cenno do il permesso al resto della classe di alzarsi e di prendere il proprio uccello di carta. Tutti gli uccelli spariscono. È come se si fossero messi d’accordo, come se ognuno dovesse riceverne uno. Guardo Yuki e rido mentre i miei alunni corrono per l’aula e il trambusto colorato degli uccelli di carta genera un carosello celeste. 

Per evitare situazioni spiacevoli e le critiche degli altri insegnanti, faccio notare agli alunni che è ora di tornare ai loro posti. Restano ancora due uccelli. Senza che io dica nulla, Amir si alza, si piazza accanto a me davanti alla lavagna, si mette le mani sui fianchi e guarda davanti a sé. Regna un silenzio impressionante che lui interrompe col canto:

– Dan je započeo i svjetlo je zasjalo,

ptica je čula odgovor.

Dobro jutro, moja dušo,

ljubav je doživjela svoj trenutak, srce zu srce.

e poi in tedesco:

– Il giorno è spuntato e la luce è comparsa,

  l’uccello ha sentito una risposta.

Buon giorno, anima mia, 

è il momento dell’amore, cuore a cuore. 

– Se è possibile non vorrei rispondere a domande su questa canzone. Dico solo che la cantava mia nonna. Il mio uccello vola da lei per augurarle il buon giorno, dice Amir e ritorna al suo posto. 

Naturalmente rispetto il suo desiderio. Mi ha comunque resa felice che abbia condiviso con noi una parte del suo paese natale. 

Nella prima fila siede Zlata. È arrivata solo da poco e comincia ora a imparare il tedesco. Ci occupiamo di lei, siamo tutti molto attenti e ci adoperiamo affinché si senta la benvenuta. 

– Zlata, com’è fatto il tuo uccello in volo? Vorresti raccontarcelo?

– Nessuno.

– Cosa vuoi dire con nessuno?

– Il mio uccello è in gabbia, non vola.

– Hai provato ad aprire la gabbia? Magari vola.

– Ci ho provato. Non vola.

Resto senza parole. L’uccello dorato non vola. Risento le granate. Non vedo più la mia Me di cinque anni. Vedo una gabbia aperta con un uccello che non esce. Non ci vuole andare nella volta celeste delle granate. Sudo. Non so cosa dire. Non me l’aspettavo. I miei uccelli hanno sempre volato. Perfino dopo le grida di mia madre si sono alzati in volo. Ma Zlata, con i suoi bellissimi occhi neri, ora mi guarda senza batter ciglio e si aspetta che io chiuda la gabbia del suo uccello. No, non posso farlo. Ma cosa dico? Ho sbagliato a dare questo compito? Avrei dovuto saperlo meglio!

Non so se ha notato il mio nervosismo ma Yuki mi salva. Si alza e mette il suo origami accanto a quello di Zlata. Le dà la mano. Di nuovo regna il silenzio. 

– Vieni, Zlata, prendi la mia mano. Teniamo insieme il mio origami. Non aver paura, il tuo può restare sul banco, al sicuro, nella sua gabbia

Zlata è tranquilla e riservata. Non mi aspetto che si alzi, anche se Yuki ha detto le parole giuste, proprio quelle che avrebbe dovuto dire, né troppe né troppo poche.

– Dài vieni, ripete Yuki. 

Sento che Zlata ha percepito la calma di Yuki; lui la irradia sempre così. Avverto calore al petto mentre osservo che Zlata si alza e gli prende la mano. Camminano per l’aula mentre Yuki tiene con la mano libera l’origami che ora sembra un uccello che vola adagio dietro a loro. Amir si alza di nuovo e ora canta la canzone ad alta voce e la ripete ancora. I bambini in fondo si uniscono a lui. Non sanno le parole con sicurezza ma lo accompagnano battendo a tempo le mani. Yuki e Zlata continuano a camminare. Mi siedo senza parlare e osservo Isabelle che si alza e prende in mano l’origami dal banco di Zlata. Muove le mani in alto e in basso e la figura di carta dondola. Segue il ritmo, molto dolcemente. Ora nessuno è seduto. Tutti i miei sedici alunni e alunne della quinta cantano o ballano. Zlata è ancora zitta ma non lascia andare la mano di Yuki. Amir canta come se volesse coprire la sua stessa voce. 

– Zlata, ora proviamo ad aprire la gabbia? chiede Lea, la compagna di banco di Zlata. 

La sua domanda ammutolisce perfino Amir. Tutti gli sguardi sono rivolti su Zlata. Decido di non dire niente. Osservo soltanto. Poi Zlata parla a voce bassa:

– Ho aperto la gabbia. Il mio uccello ha tanta paura, ma è felice che i vostri uccelli gli stanno vicino

– E gli uccelli volano tutti insieme? chiede Isabelle.

Zlata tace. I suoi occhi sono ancora più grandi, ma adesso hanno un’altra luce. Amir ricomincia con la sua melodia, questa volta piano, in una cadenza nostalgica. Yuki è ancora accanto a Zlata. Isabelle le dà una figura di carta. 

– Grazie mille, Yuki, dice Zlata, gli lascia la mano e prende l’uccello giallo di carta da Isabelle.

– L’uccello è volato! Vedete tutti come vola? Guardate! esclama Zlata con gioia. Tutti i bambini guardano fuori dalla finestra come se cercassero davvero l’uccello di Zlata.

Mi alzo, sto dietro a loro e cerchiamo insieme l’uccello finalmente incoraggiato a volare per la prima volta. 

 

È stata una bella giornata. Abbiamo festeggiato il primo volo di una bambina impaurita. Oh, come resta impresso il primo volo. Quando si trova il coraggio di aprire le proprie ali, il primo tentativo è sempre una vittoria. Già solo per il fatto che si ha il coraggio di provarci. Oggi il cielo della mia classe era chiassoso come il cielo della mia città natale anni fa. Questo cielo che mi ero immaginata quando mi preparavo per il mio di volo. Oggi gli uccelli sapevano cosa andava fatto. Le loro azioni erano le parole, la lingua il movimento. Gli uccelli volano in stormi e solo quando si alzano insieme, allora sboccia una danza degna d’un palcoscenico. Per alcuni istanti ha regnato un silenzio solenne. Le parole non erano troppe, solo quelle necessarie. E tuttavia è stato detto molto. Aggraziati e affascinanti sono gli uccelli in volo. Proprio come i miei alunni: sono volati via e io li ho seguiti con lo sguardo.

Published February 11, 2025
© Ružica Bajušić-Ilić


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